Vanessà Heer (*1989) lebt und arbeitet derzeit im Wohn- und Atelierstipendium der Schlesinger-Stiftung in Wald. Als interdisziplinäre Künstlerin arbeitet sie in den Bereichen Live-Performance und Installationskunst. Sie erforscht die politischen und ethischen Potenziale des bewussten Zuhörens, das sie als feministisches, dekoloniales und nachhaltiges Werkzeug nutzt. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen Gemeinschaft, Kollaboration und die Auflösung von Autorschaft. Besonders hervorzuheben ist ihr jüngstes Projekt «’nSchuppel», das in kreativer Spannung zur männlich geprägten Tradition des Silvesterchlausens steht. Heer formte einen «Schuppel» – ein Kollektiv aus verqueerten, haarigen Wesen – und schuf so einen Raum zwischen Aneignung und Eigeninterpretation des Brauchtums, in dem auch das traditionelle Zäuerli geübt wurde. Der Werkbeitrag würdigt Vanessa Heer für ihr engagiertes künstlerisches Schaffen, das sich in den letzten Jahren verstärkt mit dem Kanton Ausserrhoden auseinandergesetzt hat.